An vielen Stellen wird die Band Foo Fighters als ein Projekt von Dave Grohl bezeichnet, doch kann man eine solche Band mit der schnöden Bezeichnung „Projekt“ versehen? Kann man eine solch geniale Wiederauferstehung wirklich lediglich „Projekt“ nennen? Wiederauferstehung?

Als sich am 4. April 1994 der Frontmann der Band Nirvana Kurt Cobain das Leben nahm, war die Welt der Rock-Musik am Boden zerstört. Die Nachricht seines Todes sorgte für Schockwellen auf dem ganzen Planeten, für viele Teenager, aber auch für die älteren Generationen, war Nirvana so etwas wie eine Religion. Die Musik war mehr als nur ein Kult, sie war Identifikation pur. So viele kleideten sich wie Kurt Cobain oder versuchten ihn auf jedwede Art zu imitieren, viele Schülerbands entstanden nur, um seine Songs zu spielen.

Einer war dabei

Dieser eine war Dave Grohl, er war der Schlagzeuger von Nirvana und stand, trotz seiner musikalischen Genialität, stets im Schatten von Kurt Cobain, der die Lichtgestalt dieser Band war. Mit dem Tod Cobains sollte der musikalische Aufstieg Grohls beginnen.

Nur wenige Monate nach Cobains Tod begann Dave Grohl wieder Musik zu machen. Dieses Mal alleine. Er unternahm erste Versuche und diese sollten bald zu Erfolgen führen. Zu jener Zeit war es Dave Grohl gar nicht danach, möglichst schnell wieder eine neue Band zu gründen, der Schmerz saß noch zu tief, als dass er sich auf andere Bandmitglieder hätte einlassen können oder wollen.

Alles in Eigenregie produziert

Aufgrund dieses Rückzugs und des gleichzeitigen inneren Drangs, wieder Musik zu machen, nahm Dave Grohl alle Stücke selbst auf. Er spielte dabei nicht nur das Schlagzeug wie bei Nirvana, nein, er spielte auch Gitarre, Bass und er übernahm auch den Gesang.

Es ist wohl bei vielen Künstlern so, dass großer Schmerz, großes Leid zu ganz großer Kunst werden kann, wenn es in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Diesen Weg ist auch Dave Grohl gegangen und er schaffte es, die wohl schlimmste Phase seines Lebens auf eine Art und Weise zu meistern, wie dies leider nur sehr wenige angehen. Dabei ist bekanntermaßen etwas herausgekommen, das nun die ganze Welt feiern lässt.

Es verlief etwas holprig

Die ersten Stücke, die er in jener Zeit aufnahm, sind natürlich heute Kult, und jeder Fan, der um diese besondere Phase Dave Grohls weiß, kann den Schmerz spüren, der darin verarbeitet worden ist. In die Charts haben es die ersten Songs aber nicht gleich gebracht, vielen Fans ging es wohl ein wenig zu schnell. Die Welt hat zur Verarbeitung Kurt Cobains Tod Jahre gebraucht und fand es wohl etwas verfrüht, nun seinem Schlagzeuger zu huldigen.

Heute weiß man natürlich alles besser und kann den ersten Produktionen unter neuer Betrachtung einen völlig neuen Wert zu schreiben. Aber damals direkt nach dem Tod ging das eben nicht. Darum sollte es erst das zweite Album von Dave Grohls neuer Band Foo Fighters werden, das die Welt im Sturm eroberte. Der Durst und die Lust nach erstklassigem Rock war in jener Zeit eben besonders hoch.

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